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Gestern also war die Premiere des Films WO IST GOTT? von meiner geistlichen Weggefährtin Sandra Gold. Zehn Jahre hat er, hat es in ihr gearbeitet, und mit viel Mühen, Einsatz und unter großen persönlichen Opfern hat sie ihn gegen mancherlei böse Widerstände zustande gebracht! Und er ist ihr großartig gelungen! Ein kontemplatives Film-Opus mit wunderschönen Bildern und überzeugenden, zugleich ganz unprätentiösen ProtagonistINNen! Vier Menschen aus vier Religionen (Judentum, Buddhismus, Christentum und Islam) ließen sich in ihre ganz eigenen Karten schauen und kommen in epischer Breite lebendig und nachvollziehbar samt ihrem je besonderen religiös-spirituellen und zwischenmenschlichen Ambiente zu Wort. Dabei geht es kaum einmal um (einschüchternde) spirituelle Meisterschaft, um Theologie oder religiöse Inhalte im diskursiven Sinn, dafür fast ausschließlich um individuelle Erfahrung, spirituelle Lebensgeschichten und –wege, „geistliches“ Leben eben, auch um innere oder äußere Konflikte, die einem unterwegs begegnen.
Sandra Gold möchte zeigen und dazu anregen, dass der Weg in die tiefste Tiefe der menschlichen Existenz und damit zu „Gott-whoever-that-is“, möglich und für jeden Menschen gangbar ist – in religiöser Zugehörigkeit und Denomination, aber genauso, wie ich meine, ohne eine solche. Denn er ist im Letzten der Weg der Liebe und der Achtsamkeit. Und zur vollendeten liebevollen Achtsamkeit oder Präsenz! Sie umfasst selbstverständlich Gott und die Menschen, die diesseitige und die jenseitige Dimension der WIRKLICHKEIT! Ohne anbiedernd, hochanspruchsvoll oder gar fordernd aufzutreten möchte der Film dem/der desorientierten „G‘ttsucherIN“ unserer Tage eine Einladung zum Aussteigen aus dem Gewohnten und zum konsequenten Einsteigen ins je persönliche Abenteuer des Suchens und Findens sein – in aller Ernsthaftigkeit, die das Leben ohnehin von uns verlangt.

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Jetzt ist der Winter angekommen in aller höfisch-steifen Pracht, mit Epauletten aus Schnee und weißen Ballkleidern, deren Schleppen und Säume bei den jungen Bäumen die Tanzböden streifen! Ist das schöön!

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An meinem Geburtstag lud ich eine größere Zahl von Freunden und Freundinnen, Bekannten, Verwandten und Nachbarn zu einem Gedenk- und Dankgottesdienst ein. Dabei hielt ich folgende Statio, trug das Evangelium vom Erscheinen des Erzengels Gabriel bei der jungen Mirjam vor und machte anschließend noch ein paar Anmerkungen dazu…
Hier die Texte:

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In einer lieben Freundin und ärztlichen Kollegin toben bösartige Krebszellen und rauben ihre Lebenskraft. Seit sie es mir gesagt hat, leide ich mit ihr und bete, dass Jesus ihr die Fülle seiner Herzenswärme schenkt und sie heilt. Sie hat so viel Liebe gegeben und sich in Liebe verzehrt - selber aber nach Liebe gehungert und gedürstet. Ein gerechter Ausgleich ist ihr zu ihren Lebzeiten nicht zuteil geworden. Die 4. Seligpreisung Jesu (Mt 5, 6) bekommt für mich angesichts ihres Leidens eine ganz neue und sehr konkrete Bedeutung. Ihr Verlangen wird im Tod in der visio beatifica auf unvorstellbare Weise gestillt werden: יהוה selber wird sie sättigen mit seiner Liebenden Präsenz.
Wie viele Menschen, die in mein Leben getreten sind, haben „nach Gerechtigkeit“ gehungert und gedürstet – und ich habe sie ihnen in meinem Egoismus nicht zuteil werden lassen!
Da hilft wohl auch der Brief nicht viel, den ich ihr noch geschrieben habe.

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Heute erfahre ich durch meinen Freund Sascha von der prophetischen Aussage meines Passauer Bischofs Stefan Oster in der katholischen „Tagespost“, die Kirche der Zukunft werde „marianisch“ sein. Was immer er damit gemeint haben mag – ich kann mich damit anfreunden. Für mich allerdings wäre der erste Schritt dorthin die dogmatische Erweiterung des trinitarischen christlichen Gottesbildes um die Person der Muttergottes. Das würde bedeuten, dass wir von einem dreifaltigen zu einem vierfaltigen Gott kommen und die Frau endlich und konsequenterweise in der Gottheit Platz gefunden hat. Am Ende der Zeiten stünde dann wohl die Einheit Gottes in der Vielfalt…
Allein die Vorstellung, welche endlosen theologischen Auseinandersetzungen auch nur die Andeutung eines solchen Schrittes mit sich bringen würde, lässt mich erschaudern.
Alles theologische Spekulieren ließe sich allerdings beenden, wenn wir vom Denken zum Atmen übergingen und dabei blieben.
In der Übung des ruhigen Ein- und Ausatmens kommen wir ganz von selber und ohne gedankliche Anstrengung in die „marianische“ Dimension unseres Daseins – als Einzelne wie als Gemeinschaft. Wir müssen sie nur vollziehen und immer wieder zu ihr zurückkehren, wenn wir uns abgelenkt haben – abgedriftet sind in die Weiten des Denkens oder in die Welten der Sinne und der Gefühle…

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