Jesus sagt in Joh 4, 24: πνεῦμα ὁ θεός (pneuma ho theos), „Geist ist Gott“.
Geist ist vor der Materie. Aus ihm ist geht sie hervor. Sie ist in geistiger Form in ihm enthalten – unendlich wie er. Sie stülpt sich aus ihm heraus bzw. er stülpt sich in sie aus. In einer kontinuierlich anhaltenden Bewegung. Materie ist unendliche Ausstülpung des Geistes. Bei dieser Ausstülpung entsteht zugleich der Ur-Laut, das Schöpfungswort, das sie hervorbringt. Altmenschen hören ihn. Wer ihn hört, kann ihn auch nachahmen.
Während aller Geist sich „materialisiert“, unendlich Form wird, vergeistigt sich wiederum alle Form und wird leer von Materie, wird unendlich Leere.
Es ist ein ewiges Wechselspiel im Hier und Jetzt.
Deshalb sagen die Alten:
Leere ist Form und Form ist Leere.
Jenseits dieses Wechselspiels ist
Dao.
Meister und Schüler sind unterwegs. Irgendwann fragt der Schüler den Meister: „Was ist das Dao?“ Der Meister antwortet: „Geh weiter!“