Jesus verkündet und bezeugt mit seinem Leben, dass, was er anbetet (vgl. Joh 4, 22), präsent ist – mitten unter uns, inwendig in uns; und er fordert uns auf, uns auf dieses liebevolle GegenwärtigSein einzulassen. Seine Bilder dafür sind „Umkehr“, „Reich G’ttes“, „Nahesein“, „Vater“ und „barmherzig sein“, „vollkommen (heilig) sein“.
Wann immer wir also ganz geistesgegenwärtig oder „ganz bei der Sache“, ganz dort, „wo die Musik spielt“ oder ganz bei dem Menschen in der Nähe, dem „Nächsten“ sind, befinden und bewegen wir uns „im Reich des Vaters“, stehen wir unter der Königsherrschaft G’ttes, hebräisch מלכות malkût, altgriechisch βασιλεία τοῦ θεοῦ basileía toũ theoũ.
Gegenwärtigsein ist nämlich als solches schon Liebe, braucht also keine zusätzliche Eigenschaft, kein „Beiwort“!
Von Hass und Abneigung, von Neid und Hochmut erfüllte Menschen können nicht präsent sein. Würden sie diese Geisteszustände gewahren, sich ihrer bewusst sein, wären sie augenblicklich verwandelt.
Mit der entschiedenen Übung der Präsenz beginnen Heilung und „Heiligung“ und die Aussicht darauf, ewig zu leben (vgl. Röm 6, 22).
Was sonst könnte uns diese Aussicht eröffnen?
Bei meinem gestrigen, für einen gesunden Menschen – so ungetestet wie ungeimpft - notgedrungenen, Aufstieg zur Schliersbergalm hoch über dem Schliersee wehte der Föhnwind bunte und trockene Blätter, die sich schon von ihren Zweiglein „abgenabelt“ hatten, auf den steinigen Weg. Entsprechend der Bewegung der Luft schwebte, fiel oder tanzte ein jedes von ihnen auf seine Weise zu Boden und machte beim Aufkommen je nach „Landeplatz“ ein eigentümliches Geräusch - wie ein stumpfes Klirren.
Bergan schreitend ließ sich so eine Melodie von zarter Schönheit hören, die mir ein Fenster in die Ewigkeit auftat.
Himmelsmusik in kakophonen Zeiten!