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Dr. Josef Wimmer · May 18, 2021

Was begehrt mein Innerstes, frage ich mich nach dem Vortrag von Hermann Hesse‘s Text „Wer lieben kann ist glücklich“ (https://www.youtube.com/watch?v=I3e5DfsXMa0). Danke für den Link, liebe Susanne!

Wenn ich wie soeben draußen dieses unaufhörlich scheinende Aprilwetter sehe, könnte „mein Innerstes“ beständigeres Schönwetter „begehren“. Aber ich spüre diese Begierde nicht in meinem Innersten.

Wenn ich wie soeben meine kalten Füße wahrnehme, könnte „mein Innerstes“ angenehm warme Zehen und Sohlen oder einen beheizten Boden unter ihnen begehren. Aber ich spüre diese Begierde nicht in meinem Innersten.

Wenn ich mein „Innerstes“, diesen Nicht-Ort, betrachte und ihm die Frage stelle: „Was begehrst du?“, höre ich Schweigen. Die Antwort ist weder Begehren noch Freiheit von Begierde. Der Atem kommt und geht. Ich bin einfach da und wach und zugewandt – „Tempel seiner Herrlichkeit“ (vgl.: https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/). Das genügt mir.