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Dr. Josef Wimmer · December 1, 2021

Jesus war ein begnadeter Heiler.
Die Menschen seiner Zeit und seines von den Römern ausgebeuteten Volkes (wie auch anderer Völker ringsum) waren in den entscheidenden Grundeigenschaften ihres Lebens extrem geschwächt: im Vertrauen, in der Zuversicht und in der Zusammengehörigkeit. Viele waren verelendet und krank. Armut, Unterdrückung und Unfreiheit rauben den Menschen damals wie heute ihre Vitalität und Resilienz, ihre Lebensfreude und ihre Kreativität.

Jesus antwortet auf diese Situation, wenn er Menschen begegnet, mit dem Aufruf zu einer sanften Revolution: der erneuten Hinwendung zum G‘tt Israels, zu יהוה – ICHBINDABEIEUCH und den Geboten der Heiligen Schrift, zur unbedingten G‘ttes- und Nächstenliebe.
Nicht zu Rebellion gegen die Staatsgewalt und die Besatzungsmacht ruft er auf, nicht dazu, den Reichen ihr Hab und Gut zu rauben, Hilfe bei den Ärzten zu suchen.
Jesus lädt die Menschen – uns heute genauso! – ein, uns der Liebenden Präsenz zuzuwenden und bedingungslos in ihr zu verweilen, aus ihr zu denken, zu reden, zu handeln. So wie er selber es als allerwichtigste Tugend praktiziert hat. Es ist der erste Schritt zu jeder Heilung – der von Leib und Seele, der von Familie, Gemeinschaft und Gesellschaft, der von Welt- und G’ttesbeziehung.

Wenn wir auf nichts und niemand anderen mehr hören wollen – nicht auf Religion und Kirche resp. ihre amtlichen Vertreter, nicht auf Wissenschaft und ihre berufenen oder unberufenen Sprecher, nicht auf sog. Volksvertreter resp. Staatsorgane und ihre Lautsprecher – eines sollten wir uns gesagt sein lassen: mit der entschiedenen Übung der Liebenden Präsenz im Denken, Reden und Tun beginnt jede Art von Heilung und Befriedung!