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Dr. Josef Wimmer · December 3, 2021

Lieber B.,

durch das Fenster vor meinem Schreibtisch gleisst mich in dieser Mittagszeit die tiefstehende Dezembersonne an. Ich halte ihr mein Gesicht entgegen und spüre, wie sie es wärmt. Dabei geht es mir richtig gut. In der für mich sichtbaren Höhe treiben mit großer Geschwindigkeit Wolken vorüber. Dort oben dürfte es im Wind ziemlich kalt sein, und ich bin froh, geschützt in meiner warmen Eremitage sitzen und mit Muße den heutigen Tag verbringen zu können. Dafür bin ich sehr dankbar, denn so ein Privileg dürfte nur wenigen gegeben sein.

Vorhin hab ich beschlossen, meine Antwort auf Deine Mail in meinen Blog zu kopieren - ohne Namensnennung natürlich.

Du schickst mir zwei Links zu YouTube-Beiträgen, in denen es um “die Ungeimpften” geht, zu denen ich ja auch gehöre, wie Du weißt. Und vermutlich meintest Du deshalb, sie könnten mir „gefallen“. Ehrlich gesagt, ich hab nur ganz kurz hineingeschaut und -gehört…Die Pandemie findet so und so überwiegend in den Köpfen der Menschen statt, und was in denen vorgeht, möchte ich inzwischen aus meinem lieber heraushalten.

Ich beschäftige mich gewöhnlich nur noch ganz am Rande mit dieser Thematik. Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Kultivierung meines spirituellen Lebens, und damit bin ich vollauf “beschäftigt”. Es erstreckt sich über die geistlichen Übungen hinaus längst auf alle Bereiche meines Alltags, so dass ich kaum mehr sagen kann, wo es abends aufhört und morgens beginnt. Mein Alltag und “Allnacht”, mein Leben überhaupt ist g’ttgeweiht - je länger, desto mehr. Wenn ich Dir und während ich also diese Zeilen schreibe, bin ich genauso “im Gottesdienst” wie wenn ich meine Kartoffeln fürs Mittagessen schäle. Ich habe es aufgegeben, zu unterscheiden und sage neuerdings, wie Du in meinem Blog auch nachlesen kannst: mein G’ttesdienst ist „Präsenzdienst“: Liebevolles GegenwärtigSein.

In diesem „Dienst“ war ich gestern Abend noch mit dem Rad unterwegs zu einer liebenswürdigen und außerordentlich hilfsbereiten Frau, die ich durch meine Gottesdienste in der Krankenhauskirche kennengelernt habe. Ich wusste, dass sie an merkwürdigen Krankheitssymptomen leidet und wollte ihr deshalb gerne ein Heilmittel vorbeibringen. Als ich dann zu ihr kam, bat sie mich in die Wohnung und ließ mich auch nach einem langen Gespräch nur schweren Herzens wieder gehen. Als pensionierte Krankenschwester hat sie nicht nur viel Erfahrung mit Krankheiten; sie ist auch persönlich schon durch vieles hindurchgegangen - körperlich wie seelisch - und weiß, wovon sie redet. Zimperlichkeit ist ihr völlig fremd; sie kennt ihren Körper und weiß mit sich umzugehen; sie hat ihr Leben lang fast professionell Sport getrieben - und würde es immer noch mit Leidenschaft tun, wenn sie denn könnte.

Im Frühjahr hat sie sich impfen lassen, damit sie weiterhin so intensiv für andere Menschen da sein kann. Unmittelbar nach der zweiten Impfung und seither fast ständig hat sie Symptome, die ihr im bisherigen Verlauf ihres Lebens völlig fremd waren - wie zum Beispiel heftiges Nasenbluten, fürchterliche Kopf- und Gliederschmerzen, Gelenkschmerzen, Schwindelzustände “zum Umfallen”, Schlaflosigkeit, Kraftlosigkeit, Nebenhöhlenentzündungen und Lähmungserscheinungen an den Beinen. Sie fühle sich wie eine alte Frau, und alles sei mühsam geworden für sie. Sie kenne sich selber nicht mehr. Sie meint, wenn es so weiterginge, würde sie sich das Leben nehmen.
Ihre Ärzte interessieren sich nicht für ihre Nöte und leugnen einen Zusammenhang mit der Impfung. Außerdem bekomme sie kaum einmal einen zeitnahen Termin. Deshalb wolle sie jetzt nichts mehr von ihnen wissen und versuche, aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen.

Ihre Schilderungen haben mich fassungslos gemacht. Zwar hatte ich schon mehrfach gehört, wie die Impfungen sich auswirken können - besonders eindrucksvoll zuletzt in einer Dokumentation aus Israel, in der Impfgeschädigte ausführlich zu Wort kommen. Persönlich kennengelernt hatte ich aber noch niemanden, der so gravierend unter den Folgen einer Covid-Impfung leidet.
Wie kann es sein, dass unsere Ärzteschaft nicht Sturm läuft gegen eine notfallmäßig zugelassene Impfung, die Menschen - auch wenn es vielleicht verhältnismäßig “wenige” sind - über Monate und vielleicht sogar für immer krank macht? Jedes Opfer dieser mit enormer medialer Gewalt durchgesetzten medizinischen Eingriffe ist eines zu viel, und nichts, aber auch gar nichts rechtfertigt derartige Kollateralschäden in diesem “Krieg” gegen die Corona-Viren. Wo ist das ärztliche Ethos geblieben? Ich bin entsetzt.

Und damit, um auf Deine Frage zurückzukommen, geht es mir einfach nur schlecht, mein Lieber. Ich fühle mich hilflos, traurig, wütend und ziehe mich einmal mehr zurück in meine Klause, unter meinen Schutz und Schirm… Hier kann ich aufatmen, hier finde ich Trost und Zuversicht, “im Schatten deiner Flügel bin ich geborgen”.

Alles Gute Dir, von Herzen!