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Dr. Josef Wimmer · May 22, 2021

Gibt es eine historische Persönlichkeit, über die so viel geschrieben wurde und wird, dass „die ganze Welt die Bücher nicht fassen könnte, die man schreiben müsste“?
Einer der „follower“ von Jesus hat diese Behauptung mit Fug und Recht aufgestellt, denn er kannte ihn und sein Wirken aus eigenem Erleben. Er hat einen hochspirituellen Text über ihn geschrieben. Wir nennen ihn „das heilige Evangelium nach Johannes“. Und das obige Zitat sind dessen letzte Worte (Joh 21, 25).

Stell‘ Dir nur mal vor, als Gedankenexperiment: So viele Bücher, dass die ganze Welt – Abermillionen und –milliarden Kubikmeter – mit ihnen ausgefüllt wäre und der Raum trotzdem nicht ausreichen würde!

Was für eine wahrhaft „ungeheuer“ beeindruckende Persönlichkeit muss der Jude Jesus aus Nazareth in Galiläa für den Verfasser dieses Textes gewesen sein, dass es so unendlich viel über ihn zu sagen und zu schreiben gibt!
Dabei hat er doch kein Imperium regiert, keine Länder und Völker unter seine Herrschaft gebracht, keine sagenhaften Reichtümer angehäuft, kein einziges Buch geschrieben, keine nobelpreiswürdigen Erfindungen gemacht und Gesetzmäßigkeiten entdeckt, keine Nachkommen hinterlassen, die seine Erb*innen wären! Nichts also, was rein „weltlich“ betrachtet wirklich zählt.
Diesem Jesus ging es einzig und allein um die Liebe – zu allen Menschen und ohne Bedingung; und um die Liebe aller Menschen zueinander – ohne Ansehen der Person und bedingungslos. Und um unser aller Eins-Sein in der liebenden Omnipräsenz, als die sich יהוה ICHBINDA dem Moses zu erkennen gab. Er wollte um den Preis seines Lebens, dass die Liebe regiere und das Eins-Sein in aller Vielfalt Wirklichkeit würde.

Aber im Grunde genommen war er damit ein hoffnungsloser „loser“, der einen elenden Tod starb und dann von einigen Anhängern in der Nähe seiner Hinrichtungsstätte in einer Felsenhöhle begraben wurde. Er zerschellte an der Realität, an den Verhältnissen, an den Menschen, die immer alles beim Alten lassen wollen, an der Macht des „falschen Lebens“, in dem es laut Adorno kein richtiges Leben gibt.

Das einzig Ungereimte an seiner Geschichte war, dass am dritten Tag nach seinem Tod das Leben wieder in ihn zurückkehrte und dass er wider Erwarten vierzig Tage hindurch seinen früheren „followern“ leibhaft erschienen ist und mit ihnen gegessen und geredet hat. Er befand sich offenbar in einem metaphysischen Aggregatszustand – „verklärt“ und jenseits aller Sterblichkeit!

Doch damit nicht genug: vor den Augen seiner „follower“ entschwand er ins ewige Eins-Sein mit יהוה ICHBINDA - Liebende Präsenz und ist sie seither selber.

Davor aber hat er ihnen noch gesagt, sie sollten bis zum Schawuot-Fest in Jerusalem bleiben und warten, bis der Beistand, der Geist der Wahrheit, das ϖνεύμα τού θεού, der Atem G’ttes sie erfüllen würde.

Das taten die Apostel auch, „zusammen mit den Frauen und mit Maria, der Mutter Jesu und seinen Brüdern“ (Apg 1, 14).

Und der Atem יהוה ICHBINDA’s wehte sie an, als das Schawout-Fest anbrach. Nicht als laues Lüftchen, als zarter Anhauch! In einem Brausen, „wie wenn ein Sturm daherfährt“, kam er „vom Himmel her“ und züngelte wie Feuer auf ihren Häuptern (vgl. Apg 2, 2-3)!

Und sie erkannten die WAHRHEIT über diesen Jesus; und dass er der verheissene Messias war, der Sohn von יהוה ICHBINDA lebendig! Und dass sein Wort Wahrheit war und seine Lehre g’ttlich, und dass sein Leben ganz und gar dem Willen von יהוה ICHBINDA entsprach!

Und: DASS JESUS LEBT!

Wie hätten sie da noch schweigen können? ER war DA. Für immer mitten unter ihnen, wenn sie zu zweit oder dritt in seinem Namen versammelt waren!

In ihrer buchstäblichen Be-GEIST-erung „mussten“ sie von nun an „bis an die Grenzen der Erde“ (Apg 1, 8) Jesus als den Gesalbten, den Kyrios, und das Reich G’ttes verkünden – wie bald darauf auch der ehemalige Christenhasser Paulus (vgl. Apg 28, 31), der seine Laufbahn als unermüdlicher Sendbote des HERRN (Kyrios) in Rom beendete – durch Enthauptung…

So viele vor ihm und vor allem nach ihm haben ihr Leben für Jesus gelassen. „Die Welt“ will nach wie vor wenig von ihm wissen, und in unserer Zeit des „Great Reset“, in dem die Ära des gewohnten Christentums untergeht, noch weniger als je zuvor…

Die Botschaft der Liebe jedoch ist immer siegreich!