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Dr. Josef Wimmer · December 21, 2021

Die Geschichte des Evangelisten Matthäus von der Geburt Jesu (vgl. Mt 1, 18-24) könnten wir auch folgendermaßen lesen:
Maria wuchs in einer frommen jüdischen Familie auf. Sie war ein religiös hochsensibles Kind und realisierte schon früh, dass sie immerzu in der Gegenwart des G’ttes Israels, יהוה ICHBINDABEIEUCH, lebt. So erfüllt war sie von der g’ttlichen Allgegenwart, dass sie das Kommen des Messias, das damals alle gläubigen Juden herbeisehnten, mit allen ihren Kräften, den geistig-spirituellen wie den seelisch-körperlichen erwartete.
Ihre Liebe zu יהוה war so groß, dass sie wie so viele junge jüdische Frauen in dieser Zeit glaubte, „ER“ zeuge in ihr den Messias und sie werde dessen Mutter werden – damit endlich der Verheißene komme.
So sehr hat sie sich in die prophetische Ansage hineinversenkt, dass sie schon „guter Hoffnung“ war noch bevor sie ihren Verlobten Josef geheiratet hatte, dessen „Gerechtigkeit“ betont wird.
Er ist ein Maria vergleichbar spirituell hochsensibler Mann und sogar offen für Traumbotschaften aus der ihm vertrauten überirdischen Welt.
So einem Traum folgend heiratet er Maria trotz der Veränderung, die mit ihr vorgegangen war – oder vielleicht gerade deswegen, weil er erkannte, wie sehnsüchtig sie sich ein Kind wünscht, wie sehnsüchtig sie die Mutter des Verheißenen werden will, dessen Ankunft er ja ebenfalls erwartete.
So kommen sie denn zusammen, teilen fortan Tisch und Bett und erzählen niemandem von dem, was ihnen an Merkwürdigem und Wundersamem widerfahren war, was sie erlebt haben und erleben.
Josef schläft natürlich in der Hochzeitsnacht mit ihr, wie es seine Pflicht als Ehemann ist, und Maria ist glücklich, den „Sohn des Allerhöchsten“ unter ihrem Herzen zu tragen.
Nachdem ihre Cousine Elisabeth sie als „Mutter meines Herrn“ erkannt und anerkannt hat, verliert Maria alle Angst vor der eigenen Courage. Ihre Schwangerschaft wird in dem Bewusstsein, dass in ihr der Allgegenwärtige als Mensch heranwächst, zu einem religiös-geistlichen Höhenflug, der dann „programmgemäß“ im Stall von Bethlehem mit ihrer Niederkunft und der Geburt eines gesunden Jungen endet….