Mein Passauer Generalvikar sagte zu mir vor ein paar Tagen angesichts so vieler schier unlösbarer kirchlicher Probleme: „Erlösung ist nicht unsere Aufgabe“.
Was für ein genialer Ausspruch gerade in Zeiten wie diesen, die vor Selbstüberschätzung strotzen!
In der Tat: Wir können uns zwar mühen, das Gute zu tun, aber Erlösung als endgültige Befreiung von aller irdischen Misere leisten zu wollen, wäre eine geradezu irrsinnige Selbst-Überforderung.
Erlösung dürfen wir getrost dem überlassen, der dafür vorgesehen war und ist und bleiben wird: Jesus, dem Messias Israels oder, wie er ins Griechische übersetzt heißt, dem Christos, dem Gesalbten.
Das hohe Fest seiner Geburt ist gekommen; es ist „das Fest unserer Erlösung“, wie es im heutigen Tagesgebet heißt! Sie ist also für christgläubige Menschen schon geschehen!
Und was ist mit all den anderen, die nicht darauf vertrauen (können oder wollen), dass mit Jesus dem Christus schon alles gut sei und der Schalom gekommen?
Die Aufgabe der Vertrauensvollen ist und bleibt, ihnen durch jesuanische Gedanken, durch Jesus gemäße Worte und durch tätige Liebe zu den Mitmenschen zu ZEIGEN, DASS ERLÖSUNG GESCHEHEN IST.
Gute Gedanken, gute Worte, gute Taten (und immer weniger Konsum!) – das reicht.
In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!