„Wahrheit ist die Übereinstimmung von Denken und Sein“. Was für ein tiefsinniger Satz, was für eine umfassende Erkenntnis!
In Zeiten der Lüge wie diesen, in denen Denken und Sein immer mehr auseinanderklaffen, ist es für den einzelnen Menschen schon von den äußeren Einflüssen her schwierig, beide Dimensionen der eigenen Existenz „unter einen Hut“ zu bringen. Wenn wir dann noch das Fühlen und Spüren dazu nehmen, wird das Ganze von der Basis bis zur Spitze, noch vielschichtiger und anspruchsvoller. Und wenn wir erst anfangen, über das Individuum hinaus auf die Gesellschaft und gar die Menschheit als Ganze zu schauen, kommen wir nicht umhin, uns den größten vorstellbaren Hut aufzusetzen.
Der über alles passende „Hut“ ist die freundliche Aufmerksamkeit oder liebevolle Präsenz. Wenn ich „einfach nur“ freundlich aufmerksam bei dem bin, was gerade jetzt IST, ist diese Übereinstimmung bereits erreicht! „Gefühlt“ wird man zwar immer wieder einmal eine Unstimmigkeit bemerken, aber das ist „part of the game“. Entscheidend ist, immer wieder dorthin zurückzukehren, immer wieder freundliche Aufmerksamkeit „ins System“ zu geben, in die Bewegungen des Geistes, der Psyche und des Körpers, in den „Tanz der Elemente“!
P.S. Das Eingangszitat stammt übrigens von Thomas von Aquin, einem überragenden mittelalterlichen Theologen. Die katholische Kirche gedenkt seiner am 28. Januar, das ist heute…