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Dr. Josef Wimmer · February 14, 2022

Wie können die, die Jesus „nachfolgen“ möchten – selbst wenn sie formell aus ihrer katholischen, evangelischen und sonstigen Kirchengemeinschaft „ausgetreten“ sind – in seinem Sinne leben und seine frohmachende Botschaft verbreiten?
Als erstes können sie sich an ihn wenden und im Gebet, in der Lektüre der Heiligen Schrift und in der Stille seine Nähe suchen.
Aus solcher Nähe ergibt sich von selbst, wie sie leben und ihn in ihrem Leben bezeugen können.
Dafür brauchen sie keine kirchliche Struktur und Organisation. Es genügt, wenn sie in mündiger und d.h. verantwortungsvoller Weise ihre Suche gestalten. Je näher sie ihm kommen, desto klarer erkennen sie, wie er war: begeistert von seinem G‘tt, von יהוה, friedfertig, furchtlos, bescheiden, sanftmütig und vertrauensvoll. Er heilte die Menschen von ihren Krankheiten und nahm von ihnen, was sie beschwerte. Er sagte ihnen: „G’tt ist da in eurem Leben. Ihr könnt euch ihm anvertrauen! Er ist stärker als alles, denn er ist das LEBEN eures Lebens!“ Und er teilte mit ihnen!

Ins Heute übertragen heißt das: Wie Fische im Wasser sind wir umhüllt und erfüllt von Liebender Präsenz. Sie wahrzunehmen, sich auf sie einzulassen, sich ihr anzuvertrauen, ist heilsam, nährend und in jeder Hinsicht bereichernd. Wer dieses Liebevolle GegenwärtigSein gewahrt und in solchem Gewahrsein lebt, braucht nur noch das Lebensnotwendige. Alles andere ist ihm/ihr im Liebevollen GegenwärtigSein gegeben – selbst das, was banal erscheint, wie zum Beispiel die in diesen Tagen wieder erblühenden Schneeglöckchen und Winterlinge im Park, die als erste Frühlingsboten frische Farbe ins Graubraun des Spätwinters bringen. Sie zu gewahren, mit freundlicher Aufmerksamkeit zu bedenken und das Erleben zu teilen, ist mit Sicherheit eine belebende Erfahrung der Liebenden Präsenz…