Der Geist hat mich heute schon auf Reisen geschickt. Mein Freund Joy, der soeben seine Approbation als psychologischer Psychoanalytiker errungen und dafür im wahrsten Sinne des Wortes sein Leben investiert hat, wird demnächst von mir zur Belohnung in seine balkanische Heimat begleitet. In Gedanken saß ich bereits mit ihm in einem Hamam in Sarajewo; davon zu träumen, dass es in den Ländern und bei den Menschen auf dem Balkan wesentlich entspannter zugeht als bei uns, ließ mich erneut daran denken, wie wir hier im luxuriösen Deutschland leben: voller Angst und dem Leben mehr oder weniger total entfremdet!
Das einzige, was wir wollen in diesen Krisenzeiten ist, unseren sog. Lebensstandard zu erhalten: um jeden Preis gesund bleiben, um jeden Preis konsumieren können – was auch immer es sei, um jeden Preis unsere in menschlich-zwischenmenschlicher Hinsicht leer drehende technische Zivilisation vorantreiben.
Dafür lassen wir uns alle Maßnahmen gefallen, die unsere Abgeordneten beschließen. Dafür unterwerfen wir uns freiwillig allen möglichen „Disziplinen“. Dass wir dabei am Leben vorbeileben, bemerken wir gar nicht mehr bzw. wollen es nicht merken. Doch genau dabei schaufeln wir uns unser eigenes Grab! Der Untergang des Abendlandes ist voll im Gange, und er geschieht als eine Reihung von katastrophalen Entwicklungen, die wir alle wie blind und taub als Maßnahmen zu unserer Sicherheit begrüßen…
Vor vielen Jahren erschien ein Buch mit dem Titel „Leben wär‘ ‘ne prima Alternative“. Möchte doch dieser Satz den süßen Untergangsmelodien, zu denen die hiesige „verSUVte“ Gesellschaft tanzt, entgegenschallen und sie aufwecken!!