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Dr. Josef Wimmer · June 7, 2022

Was ist die weltgeschichtliche Aufgabe derer, die Jesus nachfolgen?

Auf jeden Fall KEIN globales Weltverbesserungsprojekt! Die Kirche Jesu Christi ist keine Besserungsanstalt für Menschen, die auf eine schiefe Bahn geraten sind oder sich zu optimieren wünschen.

JüngerINNEN Jesu sollen „Salz der Erde“ (Mt 5, 13) sein – nicht mehr und nicht weniger! Der Pep am Salz ist, dass es das Essen „g’schmackig“ macht, dass es ihm Würze verleiht. Im Sinne Jesu heißt das: die JüngerINNEN Jesu sollen so reden, so handeln, so denken, mit einem Wort so leben, dass all ihr Tun und Lassen mit „Liebe“ gewürzt ist, den Geschmack der Liebe hat! Das genügt!

Die Voraussetzung dafür ist, dass sie sich IHM und durch IHN / mit IHM / in IHM יהוה anvertrauen. Das Vertrauen in SEIN LIEBEVOLLES GEGENWÄRTIGSEIN, in die LIEBENDE PRÄSENZ VON יהוה ist das Alpha und das Omega aller Würzkraft, aller Leuchtkraft der „JüngerINNEN des Weges“, wie sie am Anfang der christlichen Religionsgeschichte hießen!
Es immer wieder zu erneuern, erneut einzuüben und zu kultivieren ist die Herausforderung auch der gegenwärtigen Stunde.

Und das hat nichts mit Aktivismus zu tun!

Vertrauen in יהוה ist primär ein Von-sich-Absehen, ist Überantwortung, ist Hingabe an die Allmacht der gegenwärtigseienden LIEBE, also im Grunde etwas eher Passives, Empfangendes, Weibliches.

Es ist gut, dass mein Passauer Bischof Stefan Oster bei den vielen Worten, die er im Sinne einer „Neuevangelisierung“ pastoraltheologisch platziert, letzten Endes ratlos bleibt. Sie lässt sich eben, obwohl wünschenswert, nicht als missionarisches Projekt „machen“ oder aktiv „herbeiführen“.

Das einzige, was auf Dauer überzeugt und wirkmächtig bleibt, ist das Leben im schlichten Vertrauen auf die LIEBEVOLLE OMNIPRÄSENZ von יהוה – so wie Jesus es beispielhaft meisterlich und für immer gültig vorgelebt hat!