Es gibt Situationen im Leben, die in einem Menschen das Gefühl hervorrufen, „am Boden zerstört“ zu sein. Wer sich so fühlt, besteht allenfalls noch aus seinen/ihren körperlichen Fundamenten. Und selbst sie sind erschüttert. Wer sich so fühlt, ist Ruine. Auch der Geist liegt dann am Boden, und jegliche Inspiration ist aus ihm gewichen.
Die Heilige Schrift, auf der unsere abendländische Kultur aufruht, lässt keinen Zweifel an der Ursache jeglicher Verwüstung. Israel musste sie mehrfach erleiden. Die Kirche Jesu des Gesalbten erleidet sie derzeit ebenfalls. Alle prophetischen Menschen der Bibel (Jesus eingeschlossen) sehen den Grund für die materielle „devastation“ in der Abwendung von יהוה. Und jegliche Wiederaufrichtung, jedes Wiedererblühen, jede „Auferstehung aus den Ruinen“ schreibt sie der „Umkehr“ (griech. metanoia) des Menschen zu - seiner erneuten Hinwendung zu יהוה - und der alles heilenden Antwort, die wiederum von יהוה ausgeht.
Wenn wir diese spirituellen Prozesse in heutige Sprache und zeitgemäßes Verstehen übersetzen, können wir sagen: die Ursache jeglicher Verwüstung, selbst der materiellen, liegt in der Zerstreutheit und „absentmindedness“ der Menschen, in ihrem Mangel an Anwesenheit oder Anwesendsein, ihrer Absenz.
Dementsprechend liegt jegliche Heilung in der inneren Sammlung, in der zunehmenden Anwesenheit und Präsenz, im DA SEIN.
DA SEIN ist zugleich die wesentliche und namentliche Eigenschaft von יהוה. Jede Forderung der Umkehr zu יהוה – auch aus dem Mund Jesu! – ist daher eine Aufforderung, zum schlichten DA SEIN zurückzukehren, sich zu sammeln, heimzusuchen, anwesend zu sein, sich zu vergegenwärtigen, mit einem Wort: PRÄSENT ZU SEIN. Denn wer präsent ist, ist in יהוה.