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Dr. Josef Wimmer · July 13, 2022

Woran merken wir, dass wir „inspiriert“ sind, und was ist überhaupt „Inspiration“?

Ich persönlich merke es daran, dass ich die Welt um mich herum - angefangen bei dem strahlend blauen Sommerhimmel des heutigen Morgens – mit erfrischten Augen wahrnehme und mich dadurch an die Gegenwart G’ttes erinnere. Ich persönlich merke es daran, dass meine Sinne erquickt sind vom Schlaf und mein Körper sich leicht anfühlt. Ich persönlich merke es daran, dass ich mich ermutigt fühle zu neuen Entscheidungen und Taten.

Woran mag das liegen? Am Ausgeruhtsein nach einem guten Schlaf, an der Entspannung, am ruhigen und gesammelten Bei-mir-Sein, an der Liebenden Präsenz von יהוה, die mich allezeit umfängt und erfüllt, am Vollmond oder einfach daran, dass ich ausreichend tief ein- und ausgeatmet habe während des Schlafes?

In der Medizin spricht man von Inspiration (oder Inhalation), wenn man das Einatmen im Gegensatz zur Exspiration (oder Exhalation) meint.

Inspiriertsein bedeutet aber auch, geistig angeregt, zu einem Tun angespornt oder einfach nur begeistert sein.

Geist und Atem haben miteinander zu tun, wie schon der Wortanteil „spir“ – von lat. spiritus = Geist und (!) Atem - besagt.

Geist und Atem beleben gemäß uralter Menschheitserfahrung gleichermaßen: „… der Geist ist es, der lebendig macht“ sagt Jesus gemäß Joh 6,63; im 1.Buch der Bibel wird beschrieben, dass der Schöpfer den Menschen „aus Erde vom Ackerboden“ formte und „in seine Nase den Lebensodem“ blies: „So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen“ (Gen 2, 7) – andere übersetzen: „zur lebendigen Seele“ (so in Haydn’s Oratorium „Die Schöpfung“). An Pfingsten singt die katholische Kirche „Spiritus Domini replevit orbem terrarum“ – „Der Geist des Herrn erfüllt den Erdkreis“ („das All“).
Im Hinduismus ist „prana“ (Sanskr. प्राण) Lebensatem, Lebenshauch, Lebensenergie.

Der Geist (lat. spiritus, griech. pneuma) belebt und beseelt alles, womit er in Berührung kommt. Es ist der Geist G’ttes, hebr. die (!) ruach elohim!
Wenn wir also inspiriert sind, hat uns die ruach elohim, אֱלֹהִים רוּחַ, berührt – d.h. יהוה selbst! Hallelujah!