Vielen Menschen wird dieser Tage das Leben zu viel. Sie stöhnen unter all der Plackerei um den Lebensunterhalt und ihr Vorwärtskommen. Obendrein nehmen sie täglich so viel mediales Gift auf, dass sie vor Angst und innerer Unruhe vergehen möchten. Sie sind fremdbestimmt und ferngesteuert - getriebene Sklaven des „new normal“.
Wie können sie Erleichterung finden? Was oder wer kann ihnen Ruhe verschaffen?
Das Angebot Jesu des Gesalbten steht heute wie vor zweitausend Jahren im Raum: „Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir“ (Mt 11, 29).
Was können wir von Jesus lernen?
Zweierlei: Desidentifikation und Präsenz.
● Viel Kummer, Mühsal, Krankheit und, ja, Sterben zur Unzeit entsteht aus der Identifikation mit dem, was wir für unsere Bedürfnisse halten und zu brauchen meinen; mit unseren Einstellungen, Urteilen, Haltungen; mit den von anderen übernommenen und fremdbestimmten Glaubenssätzen, mit allem eben, worauf wir das Wörtchen „ich“ kleben und daran hängen bleiben.
Desidentifikation besteht darin, dass wir alles überflüssige „Ich-Sagen“ und „Mein-Sagen“ bleiben lassen und unser Identifizieren auf das beschränken, was wir tatsächlich und GEFÜHLT, weniger gedacht und phantasiert, brauchen.
Genau darin besteht das „Von- Herzen-demütig“-Sein Jesu!
● Wieviel Lebenszeit vergeuden wir mit Zerstreuung und Geistesabwesenheit!
Sie sind die Einfallstore für jede Art von Manipulation, Verwirrung, Verblendung und innerer Unruhe. Wir leben dann in einer Phantasiewelt und nehmen nicht mehr wahr, was ist. Folglich können wir auch nicht mehr angemessen antworten auf das, was uns begegnet. Wir reagieren nur noch auf unsere telegenen Phantasmagorien und verlieren unsere spontane Mitmenschlichkeit, unsere Dialogfähigkeit. Wir sind gefangen in unserem eigenen „Film“ und leben nur noch in der Virtualität.
Präsenz hingegen, das wache Gegenwärtigsein mit Herz, Geist und Sinn, lässt im Tun und Lassen unsere ursprüngliche Mitmenschlichkeit und Liebe zu allem, was ist, erstrahlen.
Jesus hat sie uns mit jedem Atemzug meisterlich vorgelebt!