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Dr. Josef Wimmer · July 22, 2022

Meint noch irgendjemand, die apokalyptischen Reiter würden an uns vorbeistürmen, ohne ihre Spuren der Verwüstung zu hinterlassen?

Das Gericht ist da, es ereignet sich jetzt und überall.

Und es ist keine „Rache der Natur“! Das wäre zu billig gedacht. Die „Natur“ rächt sich ebenso wenig wie G’tt sich je „gerächt“ hat.

Unser Tun hat inhärente Konsequenzen – genauso wie unser Reden und Denken und das Unterlassen dieser „Tätigkeiten“. Diese Konsequenzen folgen nicht unbedingt immer gleich „auf den Fuß“; manche brauchen Zeit, um sich zu entfalten und sichtbar bzw. spürbar zu werden.
Wenn sie es dann schließlich sind – so wie die derzeitigen Hitzewellen, die das Laub der Bäume und diese selbst verdorren lassen – verbietet sich das Wehklagen und hektische Fordern bzw. Ergreifen von (Sofort-)Maßnahmen.

Vielmehr sollten wir entschieden in uns gehen und innehalten. Bei diesem Innehalten bleiben wir abstinent von allem Agieren und sogar von allem Überlegen und Planen.
Wir sind einfach mal nur DA, in aller Aufmerksamkeit, die uns zu Gebote steht. Wir sind da und nehmen wahr, was ist. Und halten es aus. Das genügt fürs erste, denn dabei machen wir jedenfalls schon mal keinen Unfug.

Dabei gehen uns nicht nur die Augen auf; vielmehr werden sie uns sogar übergehen von all der Trauer, Scham und Reue, die in uns aufsteigen. So beginnt die Wandlung: in der Präsenz. Und in unserer Präsenz ist immer schon die Gegenwart von יהוה!