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Dr. Josef Wimmer · June 11, 2021

Was ist der „göttliche Glanz auf dem Antlitz Christi“? Es ist der ungetrübte Widerschein der All-Liebe, die יהוה ICHBINDA (von Jesus nach Joh 20, 17 „mein und euer Vater“ genannt) ist. Wenn wir sie in Jesus wirken sehen, wenn er für uns die Liebe in Person ist - symbolisiert in seinem Herzen - dann fällt es uns doch leicht, ihm zu vertrauen, uns ihm anzuvertrauen. Wie könnte er uns je im Stich lassen? Er bleibt uns liebevoll präsent noch in der tiefsten Abgründigkeit. ER IST DA. Grund genug zum Jubeln, zum Tanzen, zum Singen! Grund genug, in allem gelassen zu bleiben.

Sehr geehrter Herr Kardinal,
als „Fürst“ der Kirche wollten Sie vorangehen (first!), für sich und alle, die im Wegschauen gesündigt haben, Verantwortung übernehmen und Ihr kirchliches Leitungsamt zur Verfügung stellen, das Ihnen einmal verliehen wurde.
Dem Heiligen Vater Ihren Amtsverzicht anzutragen war ein mutiger und respektabler Schritt. Papst Franziskus verweigert Ihnen die Resignation. Damit sind Sie aufgefordert, sich noch entschiedener für die Sache Jesu „ins Zeug“ zu legen. Sie müssen weitergehen „im dunklen Tal des Todes“ (Ps 23, 4); und Sie dürfen dabei gelassen bleiben, „denn du bist bei mir“…
„Du“ ist יהוה ICHBINDA – immer liebevoll DA, an Ihrer Seite! Und Franziskus hält Ihnen den Rücken frei, steht hinter Ihnen!

Jetzt wollen Sie „überlegen, welche neuen Wege im Erzbistum München und Freising gegangen werden können und wie die Kirche erneuert werden könne“.

Zu diesen Überlegungen erlaube ich mir, ein wenig beizutragen:
Als erstes fällt mir das Thema „Auf Augenhöhe kommen“ ein. Auf Augenhöhe mit den Menschen kommen wir als Priester, wenn wir unsere klerikalen Trachten ablegen, unter die Leute gehen, ihnen mit freundlicher Aufmerksamkeit zuhören und natürlich auch antworten, falls sie es wünschen. Das reicht fürs erste.
Wenn Sie auf diese Weise lange genug unterwegs sind, werden Sie bereits „neue Wege“ in der Erzdiözese München und Freising gegangen sein! Und Sie werden wissen, „wie die Kirche erneuert werden könnte“!
Gerne gehe auch ich einmal eine Weile mit Ihnen, wenn Sie möchten…

Mein Gebet und Segen begleitet Sie so und so.
Mit freundlichen Grüßen,
Josef Wimmer, Pfr.em.