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Dr. Josef Wimmer · June 29, 2021

Zu meinen Lebzeiten wurde selten so deutlich wie dieser Tage, in welch unterschiedlichen Wirklichkeiten Menschen leben. Es wirkt so, als gäbe es nur noch wenige gemeinsame Schnittmengen zwischen Individuen und Gruppen, zwischen Völkern und Nationen. Das Bewusstsein der Einheit scheint verloren. Gegensätzlich scheinende Wirklichkeiten bzw. die Menschen und Gruppen, die sie vertreten, stehen sich immer unversöhnlicher gegenüber; ja, es kommt bereits wieder zu Kriegsgeraune…

Aber wir, die wir frei sind von der Bindung an jegliche „Wirklichkeit“, die wir in liebevoller Präsenz, in der WIRKLICHKEIT, die G’tt ist, leben, lassen uns von keinem Geraune beunruhigen, wir bleiben ruhig und gesammelt bei uns und bei dem, der uns befreit hat.

In seiner Predigt zum Hochfest der Apostel Petrus und Paulus am heutigen 29. Juni sagte Papst Franziskus:
„Vom Herrn berührt, werden auch wir befreit. Und wir bedürfen immer der Befreiung, denn nur eine freie Kirche ist eine glaubwürdige Kirche. Wie Petrus sind wir berufen, frei zu sein von dem Gefühl der Niederlage angesichts unseres manchmal erfolglosen Fischfangs; frei zu sein von der Angst, die uns lähmt und ängstlich macht, uns in unsere Sicherheiten verschließt und uns den Mut zur Prophetie nimmt. Wie Paulus sind wir berufen, frei zu sein von der Heuchelei der Äußerlichkeit; frei zu sein von der Versuchung, uns mit der Macht der Welt aufzudrängen statt mit der Schwäche, die Gott Raum gibt; frei von einer religiösen Observanz, die uns starr und unflexibel macht; frei von zweifelhaften Verbindungen mit der Macht und frei von der Angst, nicht verstanden und angegriffen zu werden.“ (https://www.vaticannews.va/de/papst/news/2021-06/wortlaut-papst-franziskus-peter-paul-predigt-messe-rom-petersdom.html)