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Dr. Josef Wimmer · July 1, 2021

Habe ich in den mehr als 70 Jahren meines Lebens je Mangel gelitten?

Nein. Ich hatte immer genug und sogar mehr als genug. Für so viel Gnade bin ich dankbar.

Ob es auf meiner Seite damit zu tun hat, dass ich יהוה in Ehr-Furcht begegnet bin?

Im Psalm 34, Vers 9 (im Tanach) lese ich jedenfalls: „O fürchtet יהוה, ihr seine Heiligen! Denn die ihn fürchten, entbehren nichts“.

In meiner Zeit in Kalifornien Anfang der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts war dort das sog. Human Potential Movement bereits voll im Gange und hat mich in seinen phänomenalen Auswirkungen restlos begeistert. Eine Grundannahme dieser Bewegung war und ist, dass der Mensch bis dato nur etwa 10 % seines Potentials realisiert, dass wir Menschen also zu viel mehr in der Lage sind als wir glauben. Wenn wir unsere mentalen Restriktionen aufgeben und vertrauensvoll den Geist weiten, können wir „mit Macht“ unerhörte Dinge bewirken.

Vertrauen in die stets präsente Macht der Liebe bringt Segen und Heil(ung).

Abraham und Jesus haben es vor 2000 und mehr Jahren vorgelebt:
Abraham, der in Ehr-Furcht an seinen G’tt Glaubende und Urbild aller, die auf die stets präsente Wirk-Macht der Liebe vertrauen, hat wegen dieser selbstlosen Haltung eine Segensverheißung bekommen, die sich bis heute bestätigt (vgl. Gen 22, 1-19).
Und angesichts des Wirkens Jesu, der nicht nur körperlich und seelisch-geistig kranke Menschen heilt, sondern ihnen auch und eben im Heilen das ursprüngliche EinsSein – die „Vergebung der Sünden“ - schenkt (vgl. Mt 9, 1-8), erschrecken „die Leute“ und preisen „Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat“ (V 8).

Durch die Übung des Vertrauens in die Liebende Präsenz, durch Yirat יהוה (vgl. #41), kommen wir aus der galoppierenden Entmachtung, die wir in diesen pandemischen Zeiten erleiden, in die „Vollmacht“ unseres Menschseins.