Die Überschwemmung des menschlichen Geistes durch medial, d.h. nicht primär-sinnesorganisch vermittelte Informationen führt dazu, dass die Menschen weitgehend „von Sinnen“ sind. Dieses „Von-Sinnen-Sein“ begünstigt jegliche Art der Manipulation. Wir erleben es derzeit.
Wie können wir uns aus der Gewalt der Manipulatoren befreien?
Indem wir wieder zu Sinnen kommen, d.h. uns von den medial vermittelten Informationen abwenden und unsere eigenen Sinnesorgane – Sehen, Hören, Schmecken, Riechen, Tasten, Fühlen usw. – gegenüber der realen (nicht-virtuellen) Welt betätigen; indem wir uns der realen Welt um uns und in uns aussetzen und sie mit unseren eigenen Sinnen wahrnehmen.
In seinem Brief an John Staupitz aus dem Jahr 1518 übersetzt Martin Luther das griechische Wort metanoia, das lange Zeit als „Buße tun“ oder „Umkehr“ verstanden wurde, als „coming to one’s senses“: zu Sinnen kommen, die eigenen Sinne betätigen.
Und er geht noch weiter, sozusagen auf die mystische Meta-Ebene, wenn er schreibt, dass es sich bei diesem „Zu-Sinnen-Kommen“ um ein „passing over of the mind“, ein „Übergehen“ oder Transzendieren der eigenen Gedankenwelt, ein aus Gnade erlangtes Übergeben des eigenen Geistes an יהוה liebevoll gegenwärtigseiend handelt. Dieses ist das wahre „Buße tun“, das Vorübergehen JHWH’s, das Pascha Christi.
Im liebevollen Präsentsein übergeben wir unseren Geist an יהוה allezeit und überall liebevoll gegenwärtigseiend, werden zugleich aus Gnade frei von der Gewalt der Manipulatoren gleich welcher Couleur und schöpfen aus den Quellen des Heils.