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Dr. Josef Wimmer · August 4, 2021

Am Fenster sitzend unter dem tiefgrünen Laubdach „meiner“ Robinie affiziert mich „die Welt“ mit ihrem irren Getümmel nur insofern, als ich meine Blogeinträge an „sie“ richte.
Ja, ich will Dich erreichen, liebe*r Leser*in da draußen im virtuellen Raum des weltweiten Netzes! Und ich weiß, es werden nur wenige sein…
In einem Interview sagte heute Morgen ein uralter Benediktinermönch sinngemäß, Gott komme heutzutage im öffentlichen Leben und Diskurs so gut wie nicht mehr vor und werde auch systematisch verdrängt.

In meinem privaten Leben kommt G’tt allerdings andauernd vor: als Liebende Präsenz, die יהוה ICHBINDA sich selbst offenbarend IST, als ansprechbares DU, als Vater, Sohn und Heiliger Geist, als Jesus, mein Geliebter, als Maria Knotenlöserin oder – wie speziell heute, am 4. August - als Jean Marie Vianney, Pfarrer von Ars in nachrevolutionären Zeiten. 1786 in der Nähe von Lyon geboren, empfing er die erste Kommunion in seinem bäuerlichen Elternhaus hinter verschlossenen Fensterläden!

Ob der öffentliche Raum künftig wirklich nur noch den Geimpften, Genesenen oder negativ Getesteten vorbehalten sein wird, zeigt sich beizeiten. Die diesbezügliche Propaganda führt jedenfalls schon jetzt dazu, dass zumindest ich mich als schlicht und einfach Gesunder ins Innere Exil begebe, sozusagen die Fensterläden schließe und „die Welt“ außen vor lasse.

Diese großstädtische Welt von heute ist abgesehen von dem pandemischen Theater, das sie aufführt – mein Freund Sascha kommentiert Leute, die in der Öffentlichkeit Masken tragen, regelmäßig mit den Worten. „Völlig verängstigt!“ – ein chaotischer Dschungel, in dem nur hellwache Menschen überstehen können. Wer sich in ihm bewegt, muss ständig aufpassen und „auf dem Quivive“ sein, um wieder heil bei sich zuhause anzukommen…

Liegt es da nicht nahe, die Großstadt zu fliehen? Die Stadtflucht nimmt in der Tat stark zu. Glücklich, wer ein ruhiges Refugium hat, in das er/sie sich zurückziehen kann! Allerdings wird es auch dort nicht sein wie im Schlaraffenland; überall gibt es Probleme und Aufgaben, die zu meistern sind. Und wenn das eine Leben erst einmal gegen das andere, vermutet heilere ausgetauscht ist, wird es schwierig sein, eine neue „Insel der Seligen“ auszumachen und anzusteuern.

Im Außen gibt es ebensowenig ein Paradies wie im Innen!

Das Einzige, was uns weiterbringt, ist, in G‘tt zu ruhen und von da aus, „vom Ruheplatz am Wasser“ (Ps 23), das Rechte zu tun. „In G‘tt ruhen“ heißt nichts anderes als in liebevollem GegenwärtigSein zu verweilen – denn das IST „Gott“!

In ihm lässt sich sogar der großstädtische Trubel bewältigen, muss man sich denn vorübergehend in ihn stürzen oder ist gar gezwungen, in ihm zu wohnen….

Liebevoll präsent seiend bin ich geborgen „im Schatten deiner Flügel“ (Ps 57,2).