Unter dem Vorhaben der Selbstverwirklichung wird oft die Befriedigung persönlicher Bedürfnisse jenseits der sog. Grundbedürfnisse oder primären Bedürfnisse oder die Erfüllung individueller Wünsche, Vorstellungen, Träume und Sehnsüchte verstanden.
Grundsätzlich ist dieses Streben nach einem geglückten Leben, nach Glück überhaupt („the pursuit of happiness“) unserer Natur gemäß. Es findet aber immer seine Grenze dort, wo es auf Kosten der Mitmenschen oder der Umwelt geschieht. Denn das eigene Glück ist stets abhängig vom „Glück“ der Mitwelt: wenn wir sie um unserer individuellen Wünsche willen verderben, verderben wir uns letztlich selbst. Daraus ergibt sich die unbedingte Notwendigkeit achtsamen Verhaltens („Achtsamkeit“ ist übrigens eine Säule der von mir bevorzugten Partei „dieBasis“!).
„Selbstverwirklichung“ bedeutet darüberhinausgehend die Erkenntnis oder Anerkenntnis (i. Sinne von „realization“) der Göttlichkeit des „eigenen“ Selbst, die unabdingbar einhergeht mit der Aufgabe jeglicher Eigenheit.
Wenn nichts „Eigenes“ mehr an und in mir ist, wenn alles, wozu wir „ich“ sagen, zu Staub geworden und verweht ist, wenn wir „alles als Verlust“ ansehen – sogar unsere tiefschürfendsten Gedanken, ekstatischsten Erfahrungen und unser in bester Absicht wie im besten Sinne mühevoll kultiviertes liebevolles GegenwärtigSein – wenn wir so aus reiner Begnadung leben, in aller Demut und Dankbarkeit, könnte es sein, dass uns das ungeschaffene Licht aufgeht, in dem wir alles in vollkommener Klarheit sehen: uns selbst, unsere Mitwelt, alle Erleuchteten und den Gesalbten יהוה.
Zuletzt wird יהוה in unserer Mitte und alles in allem SEIN.