Priesterliches Yoga besteht darin, dass jeder Vollzug des Lebens in völliger Geistesklarheit, Wachheit und Achtsamkeit getan wird – in liebevoller Präsenz eben.
Dabei fängt die Zeit an, sich zu dehnen und zu verlangsamen. Um das zu fördern, ist es wichtig, alles Tun zu verlangsamen und alles Lassen zu beschleunigen.
Nur so kann uns auch der notwendige spirituelle Reset gelingen, nur so können wir zu einem Neuanfang kommen und erkennen, dass das pneuma tou theou allen Menschen von Anfang an mitgegeben, ja, dass sie Teil des ruach יהוה, „seines“ Ausatems, sind.
Zahlreiche nachgeburtliche Rituale religiöser Art bestätigen im Grunde nur diese eine Tatsache:
Wir sind in G’tt und Gott, der Logos, ist in uns.
Das dürfen wir nun endlich menschheitumfassend akzeptieren!
Da gibt es kein „Der hat mehr“ oder „Die hat weniger“, kein richtig oder falsch, kein links oder rechts. Da geht es einfach darum, dass wir einander in unserem Sosein respektieren und achten, wie wir sind – jeder und jede von uns, ob Kind oder Jugendliche/r, Mann oder Frau, Großvater oder Großmutter.
Wie kommen wir dahin?
Dadurch, dass wir uns daran erinnern:
Ich bin in meinem Gott, und mein Gott ist in mir.
Mein ganz persönlicher Gott ist übrigens der Gott und Vater Jesu des Gesalbten, und ich genüge ihm bei weitem nicht. Aber Er nimmt mir das nicht krumm, er gibt mir Zeit; er liebt und lässt mich so, wie ich bin und vollendet das Gute, das er in mir begonnen hat.
Daran erinnere ich mich den ganzen Tag über immer wieder, im Wachen: Ich vertrau mich Dir an, ganz und gar. Ich weiß, dass Du mich über alle Maßen lieb hast und das Feuer Deiner Liebe in mir brennt. Ich will ein Werkzeug der Liebe sein, die Du bist. Hilf mir dabei und vollende mich!
Wenn ich schlafe, im Schlaf also, betet das pneuma tou theou in mir. Dazu muss ich gar nichts weiter tun als es vor dem Einschlafen willkommen zu heißen. Dann atmet es in mir, gottein, gottaus.