Heute (16. September 2021) steht in Israel alles still, heute halten sogar die säkularen und erst recht die gläubigen Juden auf der ganzen Welt inne, fasten den ganzen Tag, gehen in die Synagoge, hören Lesungen aus ihrer Bibel und beten, dass יהוה sie entsühne.
Es ist Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag, der Tag der Versöhnung und erneuten Einswerdung mit יהוה.
Denken wir an die Juden, beten auch wir für sie und wünschen ihnen, wie sie selber es gegenseitig tun: Le‘shana tova tikatevu ve‘techatemu! לְשָׁנָה טוֹבָה תִכָּתֵבוּ וְתֵּחָתֵמוּ! Möget ihr eingeschrieben werden und besiegelt (im Buch des Lebens) für ein gutes Jahr!
„Möge G’tt dich in das Buch des Lebens einschreiben, seine Inschrift besiegeln und dir ein glückliches, gesundes und erfülltes Jahr in seiner Nähe schenken! Möge dieses bevorstehende Jahr in allen Bereichen und auf allen Ebenen deines Lebens gesegnet sein!“
“Zufälligerweise” handelt das Evangelium in meiner Kirche an diesem Donnerstag (der 24. Woche im Jahreskreis , B I) von der Entsühnung und Befriedung einer Dirne durch Jesus, der im Haus eines pharisäischen Juden namens Simon zu Gast ist.
Und die diesbezügliche Betrachtung von Fr. Roger aus Taizé (!) auf meiner Website mit den liturgischen Tagestexten lautet: „Die befriedende Freude aus der Vergebung befreit den Menschen vom anhaltenden Druck der Schuldgefühle … Indem wir einander die Freude aus der Vergebung aufzeigen, bringen wir uns dazu, die Gabe des gestorbenen und auferstandenen Christus in unserem Leben zu aktualisieren. Mit der Verkündung der Vergebung sind wir aufgefordert, alle übertriebene Strenge abzulegen und ihn in einem erleuchteten und geschmückten Haus zu empfangen. Aber jene Verkündung soll durch eine Sprache und durch Gesten von großer Diskretion zum Ausdruck gebracht werden. Gibt es gefülltere Freude als die aus der Vergebung der Schuld?“
Dem ist nichts hinzuzufügen außer: diese Freude in liebevollem GegenwärtigSein dankbar zu leben!