„Jerusalem wird eine offene Stadt sein“, lautet eine Prophezeiung der Heiligen Schrift (Sach 2, 8).
Eine wunderbare Aussicht – gerade in den jetzigen Zeiten!
Auf politischem Wege lässt sie sich allerdings nicht erfüllen. Ihre Voraussetzung ist nämlich, dass והיה die Mitte von allem ist, der Dreh- und Angelpunkt. Andernfalls gibt es in einer offenen (Stadt-)Gesellschaft kein friedliches Zusammenleben der Vielen.
Diese Voraussetzung missachten wir leider viel zu sehr!
Wenn wir uns als Gesellschaft überhaupt noch um „Religion“ kümmern – gleich um welche – dann in Form einer Religionskritik, die oft genug das „Kind mit dem Bade“ ausschüttet.
Wir wollen anscheinend von G’tt nichts mehr wissen, setzen unser Vertrauen in „die Wissenschaft“ und bedenken überhaupt nicht, dass sie unser eigenes Machwerk - ein Götze! - und mindestens von ebenso vielen Interessen bestimmt ist, wie die real existierenden Religionen und ihre Institutionen.
Diese zu kritisieren und ihnen, d.h. den Menschen, die sie vertreten bzw. ihnen angehören, den Spiegel vorzuhalten, in dem sie ihre eigenen Fehlentwicklungen erkennen können, ist wichtig und richtig. Wenn allerdings bei diesem Vorgehen darauf verzichtet wird, das Korrektiv anzubieten, das in der geduldigen und beständigen Übung der Liebenden Präsenz besteht, sind die desaströsen Folgen absehbar. Zu dieser Übung gehört nämlich auch, G‘tt „machen“ und das eigene Machenwollen bleiben zu lassen. Denn es heißt: „Siehe, ICH komme und wohne in deiner Mitte“ (Sach 2, 14)! Freuen wir uns also und jubeln in der Erwartung des Geistes der Liebenden Präsenz. Er wird von sich aus über uns kommen, wenn wir uns ihm auch nur ein klein wenig öffnen, d.h. sie üben….
MARANATHA!