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Es gibt Situationen im Leben, die in einem Menschen das Gefühl hervorrufen, „am Boden zerstört“ zu sein. Wer sich so fühlt, besteht allenfalls noch aus seinen/ihren körperlichen Fundamenten. Und selbst sie sind erschüttert. Wer sich so fühlt, ist Ruine. Auch der Geist liegt dann am Boden, und jegliche Inspiration ist aus ihm gewichen.

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Überregionale bayrische Tageszeitungen veröffentlichten am 6.Juli ein denkwürdiges Foto aus dem Germanischen Nationalmuseum. Es zeigt ein von Albrecht Dürer entworfenes prachtvolles Altarretabel. Das wohl in der Kapelle des Nürnberger Zwölfbrüderhauses ursprünglich vorhandene Altarbild fehlt jedoch.
Möglicherweise hat der Fotograf die in dem Rahmen zu sehenden Personen aufgefordert, sich so hinter dem Retabel zu platzieren, dass sie wie Heiligenfiguren wirken, die es umrahmt – eine Art lebende Skulpturengruppe (an der blaugrauen Wand etwa zwei Meter hinter dem Dürer’schen Altaraufsatz sind zwei Tafelbilder zu sehen, die möglicherweise auch von unserem größten deutschen Renaissancekünstler stammen)!
Von den acht Personen „in“ dem Retabel, die quasi als Installation zusammen mit ihrer Rahmung ein neues Kunstwerk bilden, sind nur vier in nahezu voller Größe sichtbar; die übrigen vier verschwinden weitgehend hinter den buchstäblich prominenten.
Diese sind: fast mittig, groß und breitschultrig Markus Söder, bayrischer Ministerpräsident; zu seiner Rechten angeschrägt im Vordergrund und überlegen lächelnd - die rechte Hand liegt auf dem Retabelrahmen - der deutsche Bundespräsident Frank Walter Steinmeier; zu Söder‘s Linken im roten Kleid mit schwarzer Weste, fast schon an die Seite gedrängt, aber den Kopf mit den langen und glatten, hellblonden Haaren frontal dem Betrachter zugewandt und zaghaft lächelnd, die bayrische CSU-Europa-Ministerin Melanie Huml. Zwischen den beiden Herren schaut in der zweiten Reihe so gekonnt wie gequält lächelnd der bayrische Innenminister Joachim Herrmann hervor.
Die Haltung und geradezu priesterliche Mimik des Ministerpräsidenten gibt der Anordnung der Personen noch eine besondere, fast liturgische Note: Er hat die Hände in einer häufig bei Männern zu sehenden Gebetshaltung vor dem Hosenbund übereinander gelegt und richtet im Gegensatz zu allen anderen Figuren den Blick steil nach oben.

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Es ist die Ehre und der Ruhm Israels, in liebevoller Präsenz EINS sein zu können und zu dürfen mit יהוה.

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Heute, am 1. Juli, ist mein Primiztag, und ich denke voll Dankbarkeit an die mir geschenkten Jahre als Priester, die zweifellos einen ungewöhnlichen Verlauf genommen haben. Auf den gewundenen Pfaden meines Lebens – „krummen Zeilen“ – schreibt „mein“ יהוה doch gerade und führt mich immer weiter, immer tiefer in sich hinein. Darüber kann ich nur anbetend staunen, denn wahrlich: ich bin nicht würdig, dass DU eingehst unter mein Dach! Aber du sprichst einmal mehr dein heilendes Wort. Und so wird meine Seele wieder gesund.
Im heutigen Tagesevangelium steht der denkwürdige Satz, den Jesus zu Matthäus sagte, als der am Zoll saß: „Folge mir nach“ (Mt 9,9). Und ja, ich bin bereit, meine Nachfolge zu erneuern. Im 33. Jahr meines priesterlichen Lebens…

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