Biographische Erschütterungen gleich welcher Art und welchen Ausmaßes bedürfen einer intensiven Verarbeitung, damit sie integraler Teil des eigenen Lebens und seiner weiteren Vollzüge werden. Dies zu versäumen führt dazu, dass etwas Unerledigtes wie ein Hemmnis das Fließen der Lebensenergie beeinträchtigt. Krankheiten und Irrwege können daraus entstehen. In ihnen sucht sich die Lebensenergie neue Ausdrucksformen, die allerdings als leidvoll und schmerzhaft erlebt werden. Leid und Schmerzen erinnern unerbittlich daran, dass es etwas zu verarbeiten gibt. Spätestens jetzt, am besten jedoch gleich nach dem traumatisierenden Ereignis, sollte der Prozess des „Heimsuchens“, wie ihn ein altes deutsches Wort bildhaft beschreibt, beginnen. Ich habe es vor Jahren in einer Coaching-Sitzung mit einer katholischen Ordensschwester kennengelernt: in der Bedeutung von In-Sich-Gehen, Wieder-zu-sich-finden, Wieder-in-die-eigene-Mitte-finden, Heimkehren-zu-sich-selbst….