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„Die Pandemie ist keine Strafe Gottes!“ – so tönten nahezu unisono und in „der Öffentlichkeit“ hochwillkommen die fortschrittlichen Theologen – so als könnte es dann ja munter weitergehen wie zuvor geschehen. Die altmodischen halten nach wie vor daran fest, dass Gott die Menschen für ihre Vergehen straft; aber sie haben keine Stimme mehr im Mainstream.

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Was tut uns not, wenn wir müde und erschöpft sind?
Zuallererst brauchen wir ungestörte Ruhe an einem sicheren Ort, der uns das Gefühl von Geborgenheit vermittelt, einen Raum des Vertrauens.

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Genügen uns die irdischen Genüsse oder lassen sie uns letztlich unbefriedigt? Wenn ein Bedürfnis erfüllt, eine „Gestalt“ geschlossen ist, taucht das (die) nächste auf und verlangt nach Erfüllung (Vollendung). So beschreibt Fritz Perls, der Begründer der Gestalttherapie, den Vorgang des Lebens.

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Biographische Erschütterungen gleich welcher Art und welchen Ausmaßes bedürfen einer intensiven Verarbeitung, damit sie integraler Teil des eigenen Lebens und seiner weiteren Vollzüge werden. Dies zu versäumen führt dazu, dass etwas Unerledigtes wie ein Hemmnis das Fließen der Lebensenergie beeinträchtigt. Krankheiten und Irrwege können daraus entstehen. In ihnen sucht sich die Lebensenergie neue Ausdrucksformen, die allerdings als leidvoll und schmerzhaft erlebt werden. Leid und Schmerzen erinnern unerbittlich daran, dass es etwas zu verarbeiten gibt. Spätestens jetzt, am besten jedoch gleich nach dem traumatisierenden Ereignis, sollte der Prozess des „Heimsuchens“, wie ihn ein altes deutsches Wort bildhaft beschreibt, beginnen. Ich habe es vor Jahren in einer Coaching-Sitzung mit einer katholischen Ordensschwester kennengelernt: in der Bedeutung von In-Sich-Gehen, Wieder-zu-sich-finden, Wieder-in-die-eigene-Mitte-finden, Heimkehren-zu-sich-selbst….

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Seit meinem 14. Lebensjahr übe ich mich in dem, was Romano Guardini so übersetzt: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Beginn, und weise sind alle, welche sie üben“ (Ps 110, 10 in: Deutscher Psalter, 5.Auflage, München 1966). Damals war ich im Internat der Wittelsbacher im Schloß Tegernsee. Unter dem Direktorat des Priesters und meines baldigen Ersatzvaters Norbert Tholl beteten wir Albertiner jeden Morgen und jeden Abend Psalmen, die Guardini Ende der 40er Jahre kongenial übersetzt hatte. Sie haben sich tief in mein Inneres eingeprägt. Der oben zitierte Vers 10 aus dem Psalm 110 hat mich besonders angesprochen, und ich schrieb damals in mein Tagebuch eine längere Betrachtung über ihn. Ich wollte weise werden und erkannte an diesem Satz, womit ich anfangen müsste, um mein hohes Ziel zu erreichen: mit der Übung der „Furcht des Herrn“.

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